Das SeLFI-LAB


In der Forschungsgruppe SeLFI am IFS (Institut für Schulentwicklungsforschung) an der TU Dortmund erforschen wir, wie Schüler*innen sich beim Lernen selbst steuern und regulieren können und wie Lehrkräfte und Eltern sie dabei unterstützen können. 

Die Forschungsgruppe SeLFI ist Teil der Arbeitsgruppe Empirische Bildungsforschung mit Schwerpunkt Förderung kognitiver und motivational-affektiver Lernprozesse am IFS (Institut für Schulentwicklungsforschung) der TU Dortmund. In anderen Projekten der Arbeitsgruppe untersuchen wir weitere Themen, wie beispielsweise die Wirksamkeit von verschiedenen Instruktionsformen, insbesondere für Lernende mit Schwierigkeiten beim Lernen, sowie die Professionelle Kompetenz von Lehrkräften.

Informationen über weitere Projekte der Arbeitsgruppe Empirische Bildungsforschung mit Schwerpunkt Förderung kognitiver und motivational-affektiver Lernprozesse finden Sie hier.

Sich zum Lernen aufzuraffen – das heißt strukturiert, organisiert und konzentriert vorzugehen beim Lernen – ist besonders dann schwierig und anstrengend, wenn wir eigentlich keine Lust haben, wenn die Aufgabe uns sinnlos oder uninteressant vorkommt, wenn wir uns überfordert fühlen, oder es so viel ist, dass wir den Überblick verlieren.

Ganz besonders schwer fällt dies häufig Kindern, die sowieso schon Schwierigkeiten beim Lernen oder mit der Aufmerksamkeit haben.

Lange dachte man, dass Menschen im Laufe ihres Lebens nur durch Versuch und Irrtum lernen, wie man sein Lernen selbst steuert. Heute wissen wir, dass bereits junge Kinder die nötigen Strategien erlernen können, die ihnen helfen, ihr Lernen zu planen, zu strukturieren, und zu organisieren. 

Man würde auch nicht annehmen, dass Kapitän*innen auf offener See oder in der Luft von alleine lernen, wie sie das Schiff, das Flugzeug oder die Rakete steuern. 🙂

Stattdessen bringt man Kapitän*innen in einer intensiven Ausbildung bei, wie, wann, wo und warum sie ihr Gefährt steuern müssen, um es sicher ans Ziel zu bringen. So ähnlich ist es auch beim Lernen…


Viele Lernsituationen erfordern, dass Schüler*innen sich selbst motivieren, strukturieren und organisieren, vor allem wenn Lernende auf sich selbst gestellt sind (z.B. bei den Hausaufgaben oder beim Lernen für Tests und Klassenarbeiten). 

Wir untersuchen dabei, wie Schüler*innen sich auch in schwierigen, langweiligen oder herausfordernden Lernsituationen zum Lernen motivieren und organisieren. Dabei interessiert uns insbesondere, worin sich Schüler*innen, die ihr Lernen schon gut regulieren, von solchen unterscheiden, die noch größere Schwierigkeiten haben. In unseren Forschungsprojekten interessieren wir uns dafür, wie Schüler*innen von ihren Eltern und ihren Lehrer*innen mit einfachen Methoden unterstützt werden können, um die Steuerung ihres Lernprozesses (also das „Lernen zu lernen“) zu erlernen.

Einen besonderen Fokus legen wir dabei auch auf Schüler*innen mit Lernschwierigkeiten oder Problemen mit der Aufmerksamkeit. Diese Schüler*innen haben häufig auch Schwierigkeiten mit der Selbstregulation und können von Strategietraining besonders profitieren.

Ziel unserer Projekte ist es zu verstehen, wie Schüler*innen Selbstregulation erlernen. Dabei wollen wir

  • die Unterschiedlichkeit von Lernenden untersuchen
  • herausfinden, worin sich Schüler*innen mit Schwierigkeiten beim Lernen in ihrem Lernprozess unterscheiden
  • untersuchen, welche Rolle die Motivation für die Selbstregulation beim Lernen spielt
  • verstehen, wie Lehrkräfte und Eltern über Selbstregulation beim Lernen denken
  • digitale, videobasierte Erklärvideos zum Thema Selbstregulation entwickeln und testen, die für Familien und Schulklassen verfügbar gemacht werden.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an unseren Studien!


Aktuelle Projekte

Das SeLFI LAB wird im Rahmen einer Emmy Noether-Gruppe durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und ist Teil des IDeA-Forschungszentrums (Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk) zur Erforschung von Entwicklungs- und Lernprozessen bei Kindern innerhalb der ersten zwölf Lebensjahre.